Bei aller Liebe zu schönen, gut erhaltenen und tollen Autos gibt es auch eine Seite an mir, die es mit morbidem Charme hat. Diese Seite liebte schon immer Schrottplätze, Wracktauchen, verlassene Ruinen, lost oder abandoned places….
Da es sich hier aber um eine Autoseite handelt, behandeln wir auch nur diese Seite der Macke. Schon als kleiner Bub musste mein Papa mit mir ab und an auf die Schrottplätze unserer Region, wo ich, bewaffnet mit Fotoapparat und großer Begeisterung, die damals noch reichlich vorhandenen alten aufgestapelten Autowracks bewunderte. Verstanden hat das so Recht niemand. Aber, je verrosteter, älter und rottener je besser. Dabei bin ich stets einen Umweg um schwer verunfallte Autos gegangen, mit dieser Seite des Autofahrens wollte ich möglichst wenig zu tun haben.
Auf der ganzen Welt habe ich immer wieder abgestellte, verlassene alte Autos gefunden und begutachtet. In manchen Ländern ist dies eher Normalität als bei uns. Vor allem in den USA konnte ich bei einer Durchfahrt zahllose vor sich hin rottende Klassiker aufstöbern. Am Liebsten hätte ich einen 60 Tonner im Schlepptau gehabt, und die Hälfte mit nach Hause genommen.
Dank des Internets konnte man diese Leidenschaft natürlich in den letzten Jahren deutlich einfacher ausleben als zuvor. Geschichten von den uralten Überresten der Natur-Schrottplätze in Schweden, der berühmte, geräumte Kaufdorfer Schrottplatz in der Schweiz mit seinen zahllosen schönen Zeitzeugen (damals war ich leider noch zu jung und hatte zu wenig Geld um bei der Versteigerung mitzumachen), oder die regelmäßig in TV Sendungen und Büchern beschriebenen gigantischen Plätze in den Süd und Weststaaten der USA. Herrlich, ich würde überall gerne stundenlang stöbern, und am liebsten auch immer was Kaufen.
Kein Wunder also, dass ich mittlerweile auch schon das ein oder andere Rost-Opfer zu mir geholt habe, nicht ganz ohne Plan. Der Bau einer neuen, großen Petrolheads Halle ist für Mitte 2021 in Planung, und dort soll es um das Gebäude herum eine Art Walk of Fame geben. Alte, seltene, nicht mehr rettbare Autos sollen hier, schön eingebettet in eine Außenanlage, ihre letzte offizielle Ruhestätte bekommen. Ein bisschen so wie in Tirol an der Oilers Bar Nahe der Area 47. Natürlich alles offiziell, ohne jegliche Restflüssigkeiten in irgendwelchen Tanks oder Leitungen, und mit speziell vorbereitetem Boden.
Für diesen Zweck habe ich unlängst einen wunderschön patinierten W108 Mercedes erworben, der in den letzten Jahren ein Dasein Draußen unter einigen Bäumen fristete, und dementsprechend bemoost ist, und bleiben wird. Bei einer Versteigerung in Frankreich ergatterte ich vor 2 Jahren einen uralten Opel Kapitän, und einen Daimler V12, beide komplett verrottet nach 25 Jahren auf einem Wiesengrundstück. Der Preis war günstig, meine Französischkenntnisse reichten allerdings nicht aus, um frühzeitig zu erkennen wo die Autos abgeholt werden mussten: Nahe der Grenze zu Andorra, hinter den Pyrenäen, etwa 1700km ein Weg. Gott sei Dank hab ich ein paar coole Jungs, die auch vor einer solchen Tour keine Angst haben, und die beiden Schrotthaufen nach Hause brachten.
So werden in den nächsten Jahren sicherlich auch zusätzlich zu meiner Sammlung wirklich schöner Autos noch ein paar Rostlauben dazu kommen. Hauptsache es sieht schön aus, und es sind keine jungen 0-8-15 Alltagsautos. Ihr habt ein Wrack hinter dem Haus, in der Scheune oder auf dem Feld, und wart euch nie sicher was damit passieren soll? Meldet euch bei uns! Wir kümmern uns um alles, nehmen ihn rückstandslos mit und zahlen einen angemessenen Preis.